Nachworte

Nachworte


Diese Gedanken sind in der Auseinandersetzung mit vielen Menschen, Literatur, Zeitungen, Medien und Erlebnissen entstanden. Zum Schluss betrüge ich Sie noch ein bisschen: Ich nenne Ihnen praktisch keine Quellenangaben, wie sich das eigentlich für so ein Buch gehören würde. Ich bin weder Wissenschaftler noch Philosoph noch religiös. Ich weiss nicht einmal mehr, wer ich bin.
Es gab schon so viele denkende und nachdenkende Menschen vor mir. Es übersteigt meine Ressourcen, Ihnen das jetzt alles offenzulegen. Ich habe vieles von Anderen Gedachte und Geschriebene verwendet, nach- und weitergedacht. Allerdings muss ich auch gestehen, dass ich sicher viel weniger Bücher gelesen habe, als Sie von mir glauben und als Sie gelesen haben. Dafür habe ich sehr eifrig in Menschen gelesen. Ich nenne schon viel zu viele Namen und ich hätte volles Verständnis, wenn genannte Menschen sich bei mir oder über mich beschweren oder schlimmeres. Datenschutz und Persönlichkeitsschutz …? Lassen wir das hier. Oft war es auch umgekehrt: Ich fand meine Gedanken bei Anderen wieder.
Als Quellen wollte ich nicht einzelne Literaturstellen nennen, sondern ich würde gerne Menschen nennen, Menschen, die mir Vorbild waren, die mich geprägt haben, mit denen ich Spannung im Leben erlitten habe, die auch neben mir und an mir gelitten haben. Etliche haben mich gebeten, es nicht zu tun. So habe ich mich aus Datenschutzgründen und aus Achtung gegenüber diesen lieben Menschen entschlossen, darauf ganz zu verzichten. Bitte verzeihen Sie mir.
Mein Nachdenken wird viele Leser verletzt haben. Danke, dass Sie trotzdem bis hierher durchgehalten haben. Sie haben Ausdauer und Selbstkritik bewiesen. Ich bitte Sie um Verzeihung für alle meine fiesen Vorurteile. Wir wissen nicht, was richtig (eine der Wirklichkeit angemessene Vorstellung) oder falsch ist, weder in der Religion, noch in der Wissenschaft, noch in unserem Ich und unserer Ego-Gruppe. Wir wollten verstehen und hier ist sicher auch nicht das Ende. Ich fange nun wieder von vorne an. Die nächste Version meiner Notizen morgen klingen schon wieder anders. Nachdenken Sie es selbst. Vielleicht schreiben Sie auch selbst?
Sollten Sie zu denen gehören, deren Interessen diese Notizen und ich so einschränke, dass Sie über mich das Todesurteil sprechen möchten, dann ...
Lieber wäre mir, Sie lachen einmal laut und schallend über meine Vorurteile und meine Dummheit. Ich wünsche Ihnen ein gutes Gefühl dabei.
Nun werden Sie meine Notizen weglegen und bewerten. Habe ich in Ihrem Sinne geschrieben oder gibt es Teile des Buches in Ihrem Sinne, dann werden Sie es als „gut“ bewerten. Habe ich jedoch entgegen Ihren Gefühlen und Anschauungen geschrieben, dann werden Sie sagen: Damit kann ich gar nichts anfangen. Das ist ja fremd, merkwürdig, falsch. Dürfte ich Sie bitten, getreu unseren Eingangsprämissen, auf eine Bewertung zu verzichten? Weder „gut“ noch „schlecht“. Lassen Sie es einfach unbewertet nachwirken? Bitte.

Bob Dylan:

How many roads must a man walk down
Before you call him a man?
Yes, ’n’ how many seas must a white dove sail
Before she sleeps in the sand?
Yes, ’n’ how many times must the cannonballs fly
Before they’re forever banned?
The answer, my friend, is blowin’ in the wind
The answer is blowin’ in the wind

...


Wollen wir die Antwort wirklich dem Wind überlassen? Sind nicht eigentlich wir die Verantwortlichen? Beginnen wir doch in kleinen Schritten bei

uns selbst!